Was gibt es Schöneres als eine anstrengende Hallensaison in sympathischer Runde mit einem nicht ganz so ernst gemeinten Turnier in einer der schönsten Hansestädte zu beschließen?! … haben wir uns auch gedacht und sind als blau-orangenes Rudel freitagabendlich zum 39. Störtebeker-Turnier an die Ostseeküste getuckert. Da wir das vor dieser langen „ihr-wißt-schon-warum“-Pause schon öfter gemacht haben, gibt´s da inzwischen einige lieb gewonnene Traditionen: Tisch im Brauhaus reservieren, eeeetwas zu spät kommen & vom Kellner mehrfach auf den nahenden Küchenschluss hingewiesen werden (in ganz Stralsund wohl scheinbar zw. 20 und 21 Uhr), lecker essen (die Kartoffelchips!), anschließend in den „Goldenen Anker weiter ziehen“ (uriger Hafenpub direkt neben der „Gorch Fock“ – maritimer geht´s nicht) und dort bis zum Kehraus versacken … so kurz nach Mitternacht.
So mancher ist danach noch an der ein oder anderen Theke hängen geblieben – konnten wir uns bei einem samstäglichen Spielbeginn irgendwo gegen 11 Uhr auch leisten.
Für die Damen ging es mit der Partie gegen die „Saufziegen“ los (ein Stralsunder Mix), die loslegten wie die Feuerwehr. Drei-vier abgewehrte Torchancen später (inkl. eines 9m – hier anstelle von Strafecken verhängt) hatten wir dann mehr vom Spiel und es sah lange nach einer torlosen Geschichte aus. Aaaber dann – der Schluss-Spurt: eine schöne Kombination (Katha zu Julchen zu Laura) wurde zurück zum Kreisrand gespitzelt, wo Freddi mit ansatzlosem Flachschuss zum 1:0 einlochte. Da waren noch knapp 1:30 zu spielen. Keine Minute später stand Nina am langen Pfosten goldrichtig und legte die Kugel gefühlvoll zum 2:0 über die Linie. Auftakt gelungen, würd ich sagen.
Bei unseren Herren lief es ergebnistechnisch nicht ganz so rund, aber sie waren natüüürlich das bestangezogenste Team in der Halle und haben in dieser Konstellation sicher auch ewig nicht zusammen gespielt (Twellis letzter Einsatz zwischen den Pfosten war meines Wissen auch schon verjährt). Die Stimmung zählt und die war prächtig.
Die Damen spielten dann gegen die Stralsunder Gastgeber, machten da aber zumindest sportlich keine Geschenke. In einem von uns bestimmten Spiel gelang Katha das 1:0 nach schnörkellosem Tiki-Taka mit Julchen. Nina konnte nach einem Querball zur Wiederholungstäterin werden.
Kurz darauf ließen sich auch unsere Herren nicht lumpen und liefen auf dem Parkett (und ich meine echtes holziges Ebensolches) zu Höchstform auf. Den Auftakt machte ein Vorhandpass (muss hier so erwähnt werden … denn er kam von Jan „Backhand-Only“ Kminikowski), der von Haasi elegant ins Tor geblockt wurde. Zwar fingen wir uns nach einem Solo auf Twelli noch den Ausgleich, dann aber war Rolle rolle wieder am Zug. Unser „zweiter“ Jan netzte per 9m halbhoch zum 2:1 ein. Dann war Mubi wiedermal schneller als alle und legte klug zurück auf Philipp – 3:1 und die Fankurve war aaaam Staaart. Mubi´s Tank war aber längst noch nicht leer, wieder gab er über links Fersengeld und diesmal ging der Pass zu Kmini, der (schon wieder per Vorhand – was war da los?!) den 4:1 Endstand besorgte.
Unsere letzte Partie des Tages war die gegen den Güstrower ATSV, eine enge Geschichte mit viel Kampf um den Ball zwischen den Schusskreisen. Solche Spiele werden ja oft durch Standards entschieden … oder eben auch nicht. So war es auch hier: Güstrow hatte zwei 9-Meter und konnte einen davon versenken, für uns zirkelte Anna den dritten Schuss vom Strich in die Maschen.
Die Jungs konnten in ihrer letzten Partie gegen Pritzwalk anfangs noch gut mithalten. Auf ein frühes 0:1 (im 2. Nachschuss versenkt) folgte ein Neuner von Haasi in die Maschen. Danach aber folgten mehrere blitzartige Vorstöße in unseren Schusskreis und einige Ballstafetten und Drehschüsse später stand es bereits 1:5. Um ein Haar wär danach ein richtig sehenswerter Anschlusstreffer geglückt: Mubi steckte direkt in die Spitze durch und Haasi blockte direkt aufs Tor … die Kugel rollte Zeeeeentimeter am Kasten vorbei.
Egal – auf zum Duschen, Frischmachen, Abendbrot – Party! Obwohl … vorher noch ein gemütlicher Spaziergang durchs Hafenviertel – immer eine gute Idee! Zur Fete nur so viel von mir: wenn euch jemand zu Beginn des Abends zu Shots überredet – setzt euch ein Limit, solang ihr noch bei Sinnen seid, sonst wird der nächste Morgen eeeeecht anstrengend (zugegeben ein absoluter Anfängerfehler meinerseits, sorry Mädels!)
Die Männer konnten die Sache am Sonntag sportlich entspannt angehen, sie sind am Ende auf Platz 7 (von 10) gelandet und blieben größtenteils noch für unsere beiden Spiele als Fankurve. Danke dafür, Jungs!
Für uns Damen ging es zunächst gegen die HSG Greifswald darum, wenigstens einen Punkt zu holen, um damit ins Finale zu kommen. Das gelang mit einem Sieg (seht´s mir nach, wenn ich nicht mehr so genau weiß, was da so alles passiert ist). Beim späteren Finale und dem Wiedersehen mit den Mädels aus Güstrow war unser Tank und die eine oder andere Spielerin dann schon merklich angeschlagen und wir mussten unsere einzige Niederlage schlucken. Das fällt aber nicht ganz so schwer, wenn man danach so richtig laaaang duschen kann und es bei der Siegerehrung allerlei Nutz- und Trinkbares abzustauben gibt. Sogar als Goalie kann man sich was Leckeres dazu verdienen.
Schön war´s mal wieder, und das soll und wird nicht unser letzter Besuch in Störtebeker Wohnzimmer gewesen sein. In diesem Sinne: Rolle rolle!
Rotation on Tour mit: Anna, Freddi, Julchen, Katha, Laura, Nina, Tina & Jan D., Jan K., Flo, Haasi, Martin, Mubi, Philipp, Twelli & (last but not least) Edelfan Syda