Einige der Mädchen hatten bereits drei Jahre lang gespielt, andere erst seit wenigen Monaten – es war Zeit für unsere junge Mannschaft, sich auf die Reise ihres Lebens zu begeben: der erste Hockeyausflug mit Übernachtung! Die Vorfreude war enorm, als sich am Freitag nach der Schule 9 hochmotivierte Mädchen am Berliner Hauptbahnhof trafen, um zum sagenumwobenen Marzipantortenturnier des LBV Lübeck zu fahren. Ein Event, bei dem fast 100 Hockeymannschaften aus ganz Deutschland und Dänemark zusammenkamen – nicht, um Torten zu essen, sondern um sie zu gewinnen; ein sportliches Ereignis der Extraklasse!
Unsere wU8 von Rotation aus dem Jahrgang 2016 war voller Enthusiasmus dabei: Die erste Fahrt mit dem ICE, die erste Übernachtung ohne Eltern – das war wahrlich der Stoff, aus dem Legenden entstehen!
In der Jugendherberge wurde es lebhaft: Von dem Versuch, die Mädchen ins Bett zu bringen, bis zu wildem Gekreische und Herumtoben in den Gängen war alles dabei. Wer braucht schon Schlaf, wenn man zum ersten Mal die Welt erkundet?
Am nächsten Morgen, nach einigen Stunden Schlaf und einem Frühstück, das hauptsächlich aus Nutella-Brötchen bestand (Frühstück der Champions!), ging es ab in die Phönix-Halle vom LBV Lübeck. Die Mädchen waren bereit, die Halle zu erobern.
Die jungen Spielerinnen unter der Leitung der Betreuerinnen Nora Ries und Amelie Petzke trafen in der Gruppenphase auf Club zur Vahr, Eintracht Braunschweig, UHC Hamburg, THC Horn Hamm und zum Schluss auf Horn Bremen.
Das erste Spiel gegen Club zur Vahr:
Unsere Rotations-Mädels sind leider noch nicht ganz wach und konzentriert. Viele Querpässe und Unsicherheiten machen es den sehr ballsicheren und körperbetont spielenden Gegnerinnen vom Club zur Vahr nicht allzu schwer. Nach einem unglücklichen ersten Gegentor wehren sich unsere Mädels zwar tapfer, verlieren aber am Schluss 0:6. Immerhin ist der schwerste Gegner schon zum Auftakt geschafft. Der Tag ist noch jung.
Das erste Tor. Das zweite Tor. Das dritte Tor. Jetzt sind unsere Mädels im Turnier angekommen. Gegen den UHC Hamburg wurde mutig nach vorne gespielt und fleißig gekämpft. Doch ein paar Stockfehler zu viel brachten unser Team um den ersten Erfolg. Ein sehr ehrenwertes 3:6 macht Mut für den Rest des Tages.
Nach zwei spannenden Matches und viele Tore gegen uns, war es Zeit für die ultimative Gastgeschenk-Übergabe! Wir schnappten uns eine Kiste Knalle-Popcorn und brachten sie als Geschenk zu den wu8 vom LVB Lübeck. Ihre Gesichter strahlten heller als unsere Trikots! Von dem Moment an war die Halle ein Hexenkessel voller Gesänge und Jubel. Die Lübecker Mädels feuerten uns mit ihren lauten Rufen „Auf geht’s Rotation, kämpfen und siegen!“ bei jedem Spiel an. Jetzt kann es nur noch Berg auf gehen.
Auch unser vierter Gegner Hamm war heute eine Nummer zu groß. Gegen das schnelle und ballgewandte Team blieb unseren Mädels nur der Ehrentreffer beim klaren 1:8. Nun geht es noch mit aller Kraft und dennoch viel Freude ins Platzierungsspiel.
Das Beste kommt zum Schluss: Im Spiel um Platz neun gegen Horn Bremen kämpfen unsere Mädels vom Start weg um jeden Ball und spielen engagiert nach vorne. Mit einem verdienten 5:1 und viel guter Laune geht es jetzt an den Marzipanstand. Ein schönes Turnier gegen starke Nordteams, die mehrheitlich ein Jahr älter und meist einen Kopf größer waren, haben sich unsere Mädels achtbar geschlagen und mit Amélie und Nora auch zwischen den Spielen viel Spaß gehabt.
Zusammengefasst: Nach vier verlorenen Spielen endeten wir mit einem großartigen Sieg im letzten Spiel… YEAH! Auf dem Scoreboard mag es vielleicht nicht immer nach unserem Geschmack ausgesehen haben, aber was zählt, sind die Gewinne, die man nicht in Zahlen messen kann. Unsere Mädchen haben sich durch Höhen und Tiefen gekämpft und sind als Champions aus diesem Turnier hervorgegangen – vielleicht nicht auf dem Papier, aber definitiv im Herzen.
Klar, die Tore sind nicht immer in unserem Netz gelandet, aber was unsere Mädels gewonnen haben, ist unbezahlbar. Erfahrungen, die sie weiterbringen, Spielzeit, die sie stärker macht, neue Tricks und Taktiken, die sie verbessern und vor allem neue Freundschaften, die sie für immer verbinden. Die Mädels sind als Mannschaft gewachsen, haben zusammen gekämpft und zusammen gewonnen. Am Ende des Tages zählt der Teamgeist und die Freude am Sport.