wU10 in Hamburg unterwegs

Kalt erwischt beim 1. Flottbek on Fire Cup 2025

Früh am Samstagmorgen trafen wir uns am Berliner Hauptbahnhof für unser zweites Auswärtsturnier dieser Feldsaison. Es ging zur Erstauflage des Flottbek on Fire Cup beim Grossflottbeker Tennis-, Hockey-, und Golf-Club (GTHGC).

Nachdem das letzte Hamburger Turnier so gut lief, waren wir alle guter Dinge. 
Diesmal war auch die Deutsche Bahn pünktlich und mit allen Waggons am Start. 
Bei Großflottbeck im Hamburger Westen angekommen, bestaunten wir als erstes die große Platzanlage mit sage und schreibe fünf Kunstrasenplätzen – die allerdings zu drei verschiedenen Vereinen gehörten. 
Für dieses Turnier wurden vier Kunstrasenplätze bespielt, von denen einer immer zum Aufwärmen und zum freien Spielen zwischen den eigenen Spielen zur Verfügung stand. Premium!

Da das Turnier bereits morgens startete und wir spät anreisten, begannen wir mit wenig Vorbereitungszeit und zwei aufeinanderfolgenden Spielen. 


Wir starteten mit einem 0:4, gefolgt von einem 0:5, ins Turnier und waren erst konsterniert darüber, dass wir nicht richtig ins Spiel fanden, dann erstaunt über das sehr hohe spielerische und läuferische Niveau unserer Gegnerinnen und realisierten schließlich, dass wir gegen Mannschaften spielten, die aus den besten Spielerinnen der 2015er und 2016er Jahrgänge der überwiegend Hamburger Vereine bestanden.

Auch das dritte Spiel lief mit 0:3 an uns vorbei, bevor wir im vierten und letzten Spiel des Tages unser erstes Tor schossen, aber bei zwei Gegentoren kurz vor Schluss wieder 0 Punkte mitnahmen.

Draus gelernt: Immer noch mal genau beim Gastgeber nachfragen, welche Jahrgänge antreten und welches spielerische Niveau angepeilt ist.

Bei Rotation verfolgen wir das sportliche Konzept, dass wir bis zum Alter von zwölf Jahren nicht auf den Turniersieg oder auf die Leistung der Mannschaft schauen, sondern eine möglichst breite Basis an Spielerinnen entwickeln möchten. Alle Spielerinnen, die Zeit und Lust haben, können die wertvolle Auswärts-Turniererfahrung sammeln. Wir achten darauf, dass sich die Kinder im Hockeysport wohlfühlen, Motivation tanken und dem Sport deshalb bis ins Erwachsenenalter erhalten bleiben.

Dementsprechend kalt erwischt waren wir mit unserer Mannschaft bei diesem maximal stark besetzten Turnier mit vielen Hamburger Großvereinen.
Nichtsdestotrotz wollten wir das Turnier nicht abschreiben, sondern nahmen uns einige wenige Punkte vor, die wir für den weiteren Turnierverlauf unbedingt verbessern (und gewinnen) wollten.

Neben dem Spielaufbau über die Flügel sprachen wir immer wieder über mehr Kommunikation der Mannschaft untereinander auf dem Platz – mit dem Ziel einer konsequenterer Zuordnung in der Defensive. 
Uns war es wichtig, herauszustellen, dass die Mannschaft gemeinsam gewinnt und verliert und dass alle Spielerinnen auf dem Platz Verantwortung übernehmen müssen. Und dass wir bei diesem Turnier nur einen Punkt gewinnen würden, wenn jede um jeden Ball kämpte.

Abends genossen wir gemeinsam Pizza (was sonst) und, ebenfallswie nicht anders zu erwarten, ein Eis, bevor die Spielerinnen sich gegenseitig ihre Gymnastiktricks zeigten. Rad und Handstand sind aktuell wieder ganz hoch im Kurs. 

Da wir in einer Art Jugenherberge drei Viererzimmer hatten, gab es bei zehn Erwachsenen und zwei Elternbetreuern noch eine lange Diskussion darüber, ob nicht alle Kinder in zwei Zimmern zusammen übernachten könnten. 
Nach einer überraschend langen und ruhigen Nachtruhe von etwas über neun Stunden bereiteten wir am Sonntagmorgen gemeinsam unser mitgebrachtes Frühstück zu, erinnerten uns nochmal daran, wie wir am zweiten Turniertag eine bessere Figur machen wollten, und starteten dann in drei weitere Gruppen- und Platzierungsspiele. 

Im ersten Spiel führten wir lange mit 1:0 gegen den Tabellenersten unserer Gruppe und späteren Turniersieger aus Lübeck, bevor wir uns am Ende noch mit 1:2 geschlagen geben mussten. 
Das zweite Spiel des Tages und unser erstes Platzierungsspiel gewannen wir sehr deutlich mit 5:0. 
Und im dritten Spiel gegen unsere Freundinnen aus Hamm führten wir wieder lange mit 1:0, bevor wir uns leider aufgrund von zu wenig Laufbereitschaft noch zwei Kontertore fingen. 
Schön war, dass die Hamm’er Spielerinnen nach dem Spiel zu uns kamen und anmerkten, wie baff und verwundert sie darüber waren, wie viel besser wir als noch am Vortag gespielt hatten und dass sie zwischenzeitlich große „Angst“ hatten, das Spiel zu verlieren. 

Es war schön, zu sehen, dass die Mannschaft am zweiten Turniertag mindestens doppelt so stark wie am ersten spielte, wie schön Vereinsfreundschaften zu zwei Hamburger Vereinen unter den Mädels gepflegt wurden, indem man sich bei den jeweils anderen Spielen lautstark anfeuerte, wie respektvoll die Mädchen in der Mannschaft miteinander umgingen und sich während und nach der Spiele nicht gegenseitig kritisierten, sondern stattdessen Tipps gaben. 

Alle hatten über die zwei Tage eine gute Zeit und kamen mit viel neuer Hockey-Erfahrung und Eindrücken des phasenweise sehr hochklassigen Kinderhockeys am späten Sonntagnachmittag wieder heil in Berlin an. 

Vielen Dank an unsere Großflottbecker Freunde, die das Turnier auf einem so wunderbar hohen und herzlichen Niveau organisiert haben! Wir wissen, wie viel Arbeit das ist und freuen uns auf ein baldiges Wiedersehen.