... auf zu neuen Ufern

Christian Marquardsen – einmal Trainer immer Trainer

Hallo Christian

seit Juli 2024 bist du Trainer unserer erfolgreichen mU16. Gestern wurden  die Jungs  Ostdeutscher Vizemeister und unterlagen im Finale den Zehlendorfer Wespen denkbar knapp 0:1. Zuvor wurde in der Berliner Meisterschaft der Vizemeistertitel  errungen. Das sind  die besten Platzierungen, die eine mU16 von Rotation in der Vereinsgeschichte erreichten.  Herzlichen Glückwunsch an das Team, an dich sowie an das gesamte Trainer- und Betreuerteam.

Ab der Rückrunde der Feldsaison wirst Du unsere 1. Herren als Trainer  übernehmen. Das ist für mich ein willkommener Anlass, dich hier auf unserer Homepage unseren Mitgliedern vorzustellen. Wir beide haben uns bei der Zusammenkunft unseres Fördervereins im letzten Jahr kennen gelernt. Daher habe ich bereits ein paar Informationen von dir. Ich weiß, dass du aus dem Ruhrpott kommst. Ich weiß, dass du dort schon Trainer unseres Sportwarts Robert Triebel warst. Ich weiß, dass du seit über 30 Jahren im Trainergeschäft bist und ich weiß, dass du Spielertrainer einer der deutschen Master Nationalmannschaften warst. Schon diese Aufzählung ist beeindruckend und zeugt davon. dass du im besten Sinn des Wortes ein „Hockeyverrückter“ bist.

Lass uns loslegen:

Ich habe mit 14 beim THC RW Bergisch-Gladbach angefangen. Mit 19 bin ich dann in die 1.Bundesliga zu SW Köln gewechselt. Da sind wir auch direkt ins Halbfinale um die deutsche Meisterschaft gekommen. Etwas später bin ich dann mit der Bundeswehrauswahl Militärweltmeister geworden. Ich habe mit Mitte 30 mein letztes Zweitligaspiel gemacht, habe zwischenzeitlich auch mal „nur“ Regionalliga gespielt. Über die Jahre sind da mehrere schöne und prägende Erinnerungen zusammengekommen. Jeder Aufstieg ist schön und jeder Abstieg hart.Meisterschaften oder Pokale habe ich aber nicht mehr gewonnen. Das ging dann erst später wieder los.

Ich habe schon früh angefangen, auch als Spielertrainer zu arbeiten. Wobei ich es immer nur als Nebenjob gemacht habe. Dadurch bin ich aber auch etwas rumgekommen. Robert habe ich dann beim HC Essen kennengelernt. Dort bin ich als Spieler für die 1.Manschaft geholt worden und habe gleichzeitig die 2./3.Herren trainiert. Ich war dann, auch als Robert schon beruflich nach Hamburg gegangen ist, noch länger in Essen tätig. Dort habe ich über die Jahre fast jede Altersklasse einmal trainiert.

Der Kontakt zu Robert war über die Jahre immer vorhanden. Als ich Robert dann bei einem seiner „Heimatbesuche“ wieder getroffen habe, habe ich ihm von meinem anstehenden Jobwechsel erzählt. Er hat dann sofort den Rotations-Förderkreis aktiviert, um mir einen Job in Berlin zu besorgen. Allerdings habe ich dann selbst einen guten Job gefunden. Dort habe ich letztes Jahr im Juli angefangen. Und seither trainiere ich auch die U16.

Ich glaube, man muss sowohl das Spiel verstanden haben als auch die Mannschaft verstehen. Individuelle Fähigkeiten der Spieler sind dabei als Grundlage für den Erfolg wichtig. Aber der beste Spieler wird kein Spiel allein gewinnen können. Und auch die beste Mannschaft wird ohne die richtige Taktik keine Erfolge haben. Mir macht es immer wieder Spaß, wenn ich merke, dass innerhalb einer Mannschaft dieses Verständnis wächst. Jeder muss dann an sich selbst arbeiten und gleichzeitig für die Mannschaft da sein. Und dann kann man als Trainer die notwendigen (richtigen) Impulse geben.

Ich bin seit über 10 Jahren bei den Masters aktiv. Zunächst nur als Spieler und, als sich dort eine Lücke ergab, auch als Spielertrainer. Das war zwar zuerst keine Wunschkonstellation aber über die Jahre hat sich das ganz gut bewährt.Mit den Masters bin ich auch nochmal Weltmeister und Europameister geworden. Zuerst in der Halle und letztes Jahr dann auch auf dem Feld.(s, dazu: Rotation = Weltmeister bei Masters-WM in Neuseeland – Hockey SG Rotation Prenzlauer Berg Berlin)  Das aber schon nicht mehr als Spielertrainer. Und ob ich das zukünftig wieder machen kann, hängt auch ein bisschen von meinen Aufgaben bei Rotation ab.

Die Zusammenarbeit mit Leo ist super. Er kennt die Mannschaft (und den Verein) ja schon länger und kümmert sich um die gesamte sportliche Orga. Dazu habe ich mit Ulli Corsi auch eine super Betreuerin, die sich um alles andere kümmert. Ich kann mich also voll auf die Jungs und deren sportliche Entwicklung konzentrieren. Und auch hierbei bringt Leo immer wieder guten Input. Es hilft mir sehr, dass ich mich darauf verlassen kann, dass mit Leo ein weiterer sehr gut qualifizierter Trainer dabei ist. Die U16 spielt bisher eine starke Hallenrunde. Mal sehen, wohin die Reise noch geht. (Anmerkung: Das Interview wurde schon vor ein paar Tagen geführt. Da wussten wir noch nicht, dass die nächste Reise zur Nord-Ost-Deutschen Meisterschaft am 15. und 16. Februar nach Celle geht. Wir wünschen viel Erfolg und drücken die Daumen!). Wir haben aber schon entschieden, dass die Mannschaft auch nächste Saison weiter zusammenbleibt. Wir werden dann komplett als U18 spielen. Dazu spielt dann die eine Hälfte bei den Herren mit und die andere noch ein Jahr in der U16.

Mein Ziel ist es immer, oben mitzuspielen – und perspektivisch dann auch aufzusteigen. Gleichzeitig haben wir uns vorgenommen, die jungen Spieler frühzeitig in die Herren zu integrieren. Und damit meine ich die jetzt in die U18 kommenden 2008er. Das sind echt talentierte Jungs, die (gemeinsam mit den 09ern nächstes Jahr) das Gerippe für die zukünftige 1.Herrenmannschaft stellen werden. Wie schnell das gelingt, muss man dann sehen. Dazu glaube ich, dass wir als Verein auch interessant für Spieler von außen sein müssen – und auch schon sind. Wenn wir da noch die eine oder andere Verstärkung bekommen können, sehe ich der weiteren Entwicklung sehr positiv entgegen.

Ich bin von Anfang an von allen superfreundlich empfangen worden. Alle sind interessiert und motiviert und haben einfach Bock auf den Verein. Darüber hinaus erlebe ich Rotation bisher hauptsächlich auf der sportlichen Ebene. Und da sehe ich den Verein im Umbruch. Wenn wir es schaffen, sportlich ambitionierte Spieler aus der eigenen Jugend in die Erwachsenenmannschaften zu entwickeln, werden wir auch das Niveau dieser Mannschaften weiter erhöhen. Bei den Damen ist das schon in vollem Gange. Und im männlichen Bereich habe ich ja schon diese Hallensaison die Zukunft ein bisschen selbst in der Hand…